Diabetes Mellitus - Was ist bei Senioren zu beachten?

Diabetes oder eigentlich korrekt Diabetes mellitus (lateinisch und altgriechisch für "honigsüßer Durchfluss") ist eine der weltweit am meisten verbreiteten chronischen Stoffwechselerkrankungen. Allein in Deutschland sind nach Angaben der Deutschen Diabetes Hilfe mehr als 6 Millionen Menschen erkrankt. Weltweit gibt es nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ca. 350 Millionen Betroffene, Tendenz steigend.

Bei Diabetikern kann der Körper den mit der Nahrung aufgenommenen Zucker nicht richtig verwerten. Das führt zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel und zur Ausscheidung von  Zucker im Urin, davon leitet sich der umgangssprachliche Name "Zuckerkrankheit" ab. Schon den Ärzten der Antike war die Krankheit bekannt, die damals mittels einer "Geschmacksprobe" diagnostiziert wurde.

Formen von Diabetes

Grundsätzlich liegt bei Diabetes ein teilweiser oder vollständiger Mangel des körpereigenen, in der Bauspeicheldrüse gebildeten Hormons Insulin vor. Das Hormon ist für die Verteilung des Zuckers aus dem Blut in die Zellen verantwortlich. Bei gesunden Menschen wird das Insulin je nach Bedarf über die Leber im Körper verteilt und senkt den Blutzuckerspiegel. Dieser Regelkreis ist bei Diabetikern gestört. Man unterscheidet dabei zwischen Typ 1 Diabetes und Typ II Diabetes, auch oft Altersdiabetes genannt.

Eine Sonderform ist die Schwangerschaftsdiabetes, die nur in dieser Zeit auftritt und danach in der Regel wieder abklingt.

Typ 1 Diabetes

Bei dieser Form produziert die Bauchspeicheldrüse überhaupt kein Insulin mehr, weil das Immunsystem die eigenen Insulin herstellenden Zellen im Körper zerstört. Es handelt sich um eine Autoimmunkrankheit. Dieser Diabetes-Typ tritt überwiegend bei Kindern und Jugendlichen auf. Zur Behandlung müssen die Betroffenen meist ihr ganzes Leben lang Insulin spritzen um den körpereigenen Mangel auszugleichen.

Typ 2 Diabetes

Dieser Diabetes-Typ trifft die Menschen meist im mittleren bis höheren Lebensalter. Rund 95 Prozent der Diabetes-Erkrankten haben einen Typ 2-Diabetes. Bei dieser Form der Erkrankung produziert die Bauchspeicheldrüse noch Insulin, jedoch nicht in ausreichender Menge und zum falschen Zeitpunkt. Oftmals entsteht eine sogenannte Insulinresistenz, bei der die Körperzellen weniger Zucker aus dem Blut aufnehmen können und daher der Blutzuckerspiegel ansteigt.

Folgeschäden vermeiden

Der erhöhte Blutzuckerspiegel tut nicht weh und wirkt für Laien ungefährlich. Doch er schädigt langfristig die Blutgefäße, Nerven und zahlreiche Körperorgane. Als Folge davon kommt es zu Herzinfarkten, Schlaganfall, Nierenschwäche, Sehstörungen und Nervenschäden, vor allem an den Füßen (diabetische Neuropathie). Menschen mit Diabetes entwickeln auch häufig eine Depression.

Das eigene Risiko kennen und Symptome erkennen

Das Tückische am Typ 2 Diabetes ist der schleichende Verlauf. Zunächst versursacht die Erkrankung kaum spürbare Symptome und man fühlt keine akuten Beschwerden. Dazu kommt, dass nur ungefähr 30 bis 50 Prozent der Betroffenen die typischen Symptome für diesen Diabetes Typ entwickeln. Umso wichtiger ist es, sein Diabetes - Risiko zu kennen und seinen Körper zu beobachten.

Diabetes Typ 2 könnte man auch Lebensstil-Diabetes nennen, denn unsere Lebensweise kann das Risiko deutlich erhöhen oder senken.

Welche Faktoren erhöhen mein Diabetes Typ 2 - Risiko?
  • Übergewicht
  • ungünstige Ernährungsweise mit viel tierischen Fetten und wenig Ballaststoffen
  • Rauchen
  • Bewegungsmangel
  • erbliche Veranlagung (Sind oder waren Familienmitglieder an Diabetes erkrankt?)
  • bei Frauen: frühere Schwangerschaftsdiabetes
Welche Symptome können auf eine Diabetes Typ 2 hinweisen?
  • häufiges Wasserlassen bzw. verstärkter Harndrang
  • starkes Durstgefühl
  • erhöhte Anfälligkeit für Infektionen, wie etwa Harnwegsinfektionen, Fußpilz oder auch Parodontitis (Zahnfleischbluten)
  • andauernde Müdigkeit und Schlappheitsgefühle
  • trockene und juckende Haut
  • schlecht heilende Wunden
  • Gewichtsverlust

Viele Betroffene nehmen die Symptome nicht ernst und deuten gerade Müdigkeit, viele Infekte oder Hautprobleme als Zeichen von Alltagsstress oder ersten "Alters-Wehwehchen". Hier muss die Devise sein: Lieber einmal zu viel zum Arzt als zu wenig. Denn bei nicht wenigen Patienten liegt bereits ein diabetischer Folgeschaden vor, wenn die Krankheit diagnostiziert wird.

Unsere Tipps

Umgang mit Diabetes Typ 2

Die Diagnose bedeutet immer einen Einschnitt und bewirkt eine Veränderung im Leben der Betroffenen. Je nach Ausprägung der Diabetes wird die Therapie festgelegt: Meist benötigen die Betroffenen einen Mix aus Abnehmen, gesundem Essen, mehr Bewegung, Tabletten und Insulin.

Entscheidend für den langfristigen Therapieerfolg sind die Veränderungen im alltäglichen Lebensstil. Im frühen Stadium der Krankheit können diese Maßnahmen oft sogar ausreichen, um die Erkrankung in den Griff zu kriegen.

Was kann ich tun?

  • Übergewicht reduzieren: Übergewicht ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für Diabetes. Vor allem das Fettgewebe am Bauch ist gefährlich, da dieses sogenannte viszerale Fett Stoffe produziert, die die Insulinwirkung beeinträchtigen.
  • Rauchen aufgeben: Die Gefahren des Rauches sind hinlänglich bekannt und sollten bei einer so schwerwiegenden Diagnose wie Diabetes Motivation genug sein.
  • Mehr Bewegung: Damit ist nicht gemeint, dass man vom Couch-Potato zur Sportskanone mutieren muss, sondern es kommt darauf an, die körperliche Aktivität insgesamt zu erhöhen. Experten empfehlen: Man sollte etwa fünfmal pro Woche für jeweils 30 Minuten so aktiv sein, dass man leicht ins Schwitzen kommt. Ein flotter Spaziergang kann also schon dabei helfen, den Zuckerstoffwechsel zu bessern.
  • Gesunde Ernährung: Eine vitalstoffreiche Ernährung hilft nicht nur beim Abnehmen bzw. Gewicht halten, sie hilft auch dabei, die Insulinwirkung nach dem Essen zu verbessern. Dabei gibt es keine Verbote oder spezielle Diabetikernahrung mehr wie noch vor einigen Jahren, auch Zucker ist nicht tabu. Bei Diabetes besonders wichtig: viele komplexe Kohlenhydrate (Vollkornprodukte, Gemüse, Hülsenfrüchte) essen, da diese den Blutzuckerspiegel langsam ansteigen lassen. Auf diese Weise nimmt man auch ausreichend Ballaststoffe zu sich, die erstens gut sättigen und zweitens helfen, Blutzuckerspitzen zu vermeiden.

Für weiterführende Informationen dazu empfehlen wir Ihnen die Webseite der Deutschen Diabetes Gesellschaft.

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