Kultur in Polen - ein Überblick

Wichtigste polnische Feiertage und Bräuche

Namenstag (Imieniny)

Die Bedeutung vom Namenstag kann als eine Besonderheit der polnischen Kultur angesehen werden. Dieser spielt anders als in Deutschland eine wichtige Rolle neben dem Geburtstag und wird häufig mit einer dem Geburtstag ähnlichen Feier begangen.

 

Heiligabend und Weihnachten (Wigilia und Boże Narodzenie)

Das polnische Weihnachtsessen an Heiligabend wird traditionell mit dem Erscheinen des ersten Sterns am Himmel serviert, der den Stern von Betlehem symbolisiert. Die Tafel sollte mit einer geraden Anzahl von Gästen gedeckt sein, wobei ein leerer Platz für einen unerwarteten Gast zur Verfügung stehen sollte. Das Essen beginnt üblicherweise mit dem Teilen von Oblaten. Die Gäste brechen untereinander jeweils ein Stück von der Oblate der anderen Gäste ab. Dabei spricht man sich gegenseitig Wünsche für das neue Jahr aus. Klassischer Bestandteil eines der meist zwölf an Heiligabend servierten und stets fleischlosen Gerichte ist Karpfen. Genauso wie in Deutschland gehören auch zu einer polnischen Weihnachtsfeier ein Weihnachtsbaum und Weihnachtslieder.

 

Weihnachten in Polen

 

Adventskalender und Adventskränze, die zur deutschen Vorweihnachtszeit gehören, sind in Polen dagegen nicht verbreitet.

 

Ostern (Wielkanoc)

Wie in anderen christlichen Ländern auch ist Ostern in Polen der wichtigste Feiertag und Bestandteil der polnischen Kultur. Zu den Vorbereitungen für das Osterfest gehört eine Art großes Reinemachen. Am Ostersamstag wird ein Korb mit Speisen in die Kirche gebracht, um ihn vor dem Verzehr am Ostersonntag segnen zu lassen. In diesen Speisekorb gehören unter anderem bunt bemalte Eier (pisanki), aber auch Brot, Kuchen und Fleisch.

 

Ostern in Polen

 

Ein Volksbrauch am Ostermontag ist der Śmigus-dyngus (oder Lany Poniedziałek), bei dem sich die Menschen, egal ob sie sich kennen oder nicht, gegenseitig mit Wasser bespritzen.

 

Andreastag (Andrzejki)

Ein anderer bedeutender polnischer Feiertag ist der Andreastag am 30. November. An diesem Tag ist es in Polen üblich, dass unverheiratete Frauen und Mädchen sich treffen und mit verschiedenen Spielen und Bräuchen versuchen, ihre Zukunft vorherzusagen. Wachsgießen ist dabei eines der populärsten Spiele. Bei anderen Vorhersagen werden Aussagen über den Namen des potentiellen zukünftigen Ehemanns getroffen, über den Zeitpunkt der nächsten Hochzeit oder darüber, ob das nächste Jahr Liebe, Heirat oder Reichtum bringt.

 

Bedeutende Persönlichkeiten aus Politik, Kultur, Wissenschaft, Sport

Papst Johannes Paul II (1920-2005, polnisch: Jan Paweł II, bürgerlicher Name: Karol Woityła)

Pontifikat von 1978 bis zu seinem Tod 2005; engagiert in der Aussöhnung zwischen Polen und Deutschland; wichtiger Unterstützer der polnischen Opposition gegen das kommunistische Regime

 

Fryderyk Chopin (1810-1849)

bedeutendster polnischer Komponist

 

Marie Curie (geborene Maria Skłodowska, 1867-1934)

zweifache Nobelpreisträgerin in Physik und Chemie und Ehefrau von Pierre Curie

 

Lech Wałęsa (*1943)

Elektriker auf der Danziger Werft, an der Wende zu den 1980er Jahren Anführer der Streikbewegung auf der Werft, aus der die Gewerkschaft Solidarność erwuchs; Vorsitzender der Solidarność; polnischer Staatspräsident von 1990 bis 1995

 

Andrzej Wajda (*1926)

bis heute einer der bedeutendsten polnischen Filmregisseure

 

Adam Mickiewicz (1798-1855)

polnischer Nationaldichter, Autor des polnischen Nationalepos "Pan Tadeusz"

 

Jan Matejko (1838-1893)

polnischer Maler, der vor allem für seine patriotischen Gemälde mit historischen Motiven bekannt ist

 

Literatur-Nobelpreisträger:

Henryk Sienkiewicz, Władysław Reymont, Czesław Miłosz und Wisława Szymborska.

 

bekannte Sportler:

Robert Lewandowski, Fußballspieler

Adam Małysz, Skispringer

Robert Kubica, Formel-1-Fahrer