Schlafstörungen im Alter: Schlaflosigkeit tagsüber & nachts

Gerade ältere Menschen klagen immer wieder über Schlafprobleme. Dabei ist guter Schlaf genauso essenziell wie Essen und Trinken und Voraussetzung für Gesundheit sowie Lebensqualität. Im Folgenden erfahren Sie mehr über mögliche Ursachen für Schlafstörungen und erhalten Tipps, wie Sie diese minimieren oder ihnen vorbeugen können.

Arten von Schlafstörungen

Eine Durchschlafstörung liegt vor, wenn nach dem nächtlichen Aufwachen länger als eine halbe Stunde zum Wiedereinschlafen benötigt wird. Von Einschlafstörungen spricht man, wenn zum Einschlafen mehr als eine halbe Stunde benötigt wird. Durchschlaf- und Einschlafstörungen werden unter dem Fachbegriff Insomnie zusammengefasst. Bei ungewolltem Einschlafen tagsüber spricht man von starker Tagesschläfrigkeit oder der sogenannten Schlafsucht (Hypersomnie). Der Schlaf-Wach-Rhythmus ist gestört, wenn nicht zu normalen Zeiten geschlafen werden kann, beispielsweise durch ein Jetlag oder die alljährliche Zeitumstellung im Frühjahr und Herbst. Andere Schlafstörungen (Parasomnien) sind zum Beispiel Schlafwandeln, Knirschen mit den Zähnen, Alpträume oder auch Sprechen im Schlaf.

Ursachen für Schlafstörungen

Viele Abläufe im Körper verändern sich mit dem Alter. Körperfunktionen verlangsamen sich und die Leistungsfähigkeit nimmt ab. Teilweise kann es schwer sein, diese Veränderung als Teil eines normalen Alterungsprozesses von krankhaften Veränderungen abzugrenzen. Dies gilt u.a. auch für das Schlafverhalten im Alter, da hier die Übergänge von alterstypischen zu krankhaften Veränderungen fließend sein können. Folgende Umstände können Schlafstörungen, insbesondere bei älteren Menschen, begünstigen:

  • Menschen mit Depressionen haben häufig Ein- und Durchschlafstörungen, Angststörungen haben Einfluss auf das Einschlafverhalten, eine Demenz kann die Verteilung des Schlafes über den Tag verändern.
  • Multiple Sklerose, Parkinson, Gehirntumore oder ein Schlaganfall beeinträchtigen u.a. durch unkontrollierte Bewegungen das Schlafverhalten.
  • 2-5% der Bevölkerung leiden an nächtlichen Atmungsstörungen, häufig in Form von Atempausen. Die Pausen können zwischen 30 Sekunden bis hin zu zwei Minuten andauern und führen zu einer Senkung des Sauerstoffgehalts im Blut. Auf jede Atempause folgt eine Weckreaktion. Nicht selten kommt es pro Nacht zu mehreren Atempausen und darauffolgenden Weckreaktionen, sodass der Schlaf der Patienten stark gestört ist.
  • Schilddrüsen-, Nebennierenrinden-, Hypophysen-, Krebserkrankungen sowie rheumatoide Arthritis können (indirekt) negative Wirkungen auf das Schlafverhalten haben.
  • Alkohol behindert das Durchschlafen und beeinträchtigt die Erholsamkeit des Schlafes.
  • Faktoren wie Lärm, Lichtverhältnisse, Umgebungstemperatur sowie Verhaltensweisen haben ebenfalls Einfluss auf unseren Schlaf dessen Qualität.

Bei der Bewertung des Schlafverhaltens älterer Menschen muss unbedingt auch der Einfluss von Medikamenten und anderer Erkrankungen berücksichtigt werden. Aus Untersuchungen geht hervor, dass eine Vielzahl von Erkrankungen, die für ältere Menschen typisch sind, Beeinträchtigungen des Schlafverhaltens mit sich bringen. So kann der Schlaf durch häufiges nächtliches Wasserlassen, Magenbeschwerden, Herz- und Lungenerkrankungen, Diabetes mellitus sowie chronische Schmerzen gestört werden. Oftmals wird in solchen Situationen zu Schlafmitteln gegriffen, ohne die eigentliche Ursache der Schlafstörung zu kennen.

Ferner ist die weit verbreitete Annahme, ältere Menschen benötigen weniger Schlaf als jüngere, schlichtweg falsch. Die alterstypischen Veränderungen des Schlafes - mit einem weniger durchgehenden Schlaf - können jedoch durch den frei gestaltbaren Tagesablauf älterer Menschen in der Regel leichter kompensiert werden.

Ein weiteres bekanntes Phänomen, welches häufig mit zunehmendem Alter auftritt, ist die Veränderung des Tag-Nacht-Rhythmus.

Ältere Menschen gehen oftmals früh zu Bett, um dann sieben bis acht Stunden später, gegen 3:00 oder 4:00 Uhr, aufzuwachen. Insbesondere das Tageslicht hat einen signifikanten Einfluss auf den Tag-Nacht-Rhythmus: Zu wenig davon kann einen negativen Einfluss auf die Schlafqualität und die Zeitwahrnehmung haben.

Ebenso bringt künstliches Licht die innere Uhr durcheinander, indem es einen falschen Hell-Dunkel-Rhythmus suggeriert. Folgen sind Müdigkeit, Erschöpfung, Ein- und Durschlafprobleme, Konzentrationsstörungen, eine verminderte Leistungsfähigkeit bis hin zu Gereiztheit und depressiven Verstimmungen. Besonders problematisch ist in diesem Zusammenhang blaues Licht, ausgehend von modernen Leuchtmitteln wie LED und Xenon. Da diese energiesparenden Leuchtioden nicht nur in Lampen, sondern auch in Bildschirmen, Fernsehern, Computern, Tablets und Smartphones verarbeitet werden, sind wir einer hohen Belastung ausgesetzt. Blaues Licht stoppt die Produktion des Schlafhormons Melatonin, sodass bei andauerndem Einfluss der Schlafrhythmus nachhaltig gestört werden kann.

Tipps für einen gesunden Schlaf:

  • Eine ruhige Schlafumgebung ohne Ablenkung (wie z.B. Musikanlagen, Fernseher etc.) einrichten.
  • Das Schlafzimmer abdunkeln und für eine gute Belüftung sorgen.
  • Die optimale Raumtemperatur liegt zwischen 16 und 18 Grad Celsius.
  • Ein Abendspaziergang und eine Tasse warme Milch mit Honig können das Schlafvermögen unterstützen.
  • Baldriantropfen, Melisse oder Lavendelblüten gelten als schlaffördernd, können allerdings Wechselwirkungen mit Medikamenten eingehen. Sprechen Sie vor Einnahme unbedingt mit Ihrem behandelnden Arzt.
  • Eine Lichttherapie (besonders in den Wintermonaten) kann den negativen Effekten von zu wenig Tageslicht entgegenwirken. Auf der Webseite des Lichttherapie Ratgebers erhalten Sie weiterführende Informationen zum Thema „Schlafstörungen erfolgreich mit Lichttherapie behandeln“.
  • Verbannen Sie schlafstörende Lichteinflüsse (Smartphones, Tablets, Fernseher etc.) aus dem Schlafzimmer.
  • Jeder Mensch hat ein anderes Schlafverhalten und einen anderen Rhythmus. Lassen Sie sich nicht verrückt machen, sollte Ihr Schlafverhalten von dem eines „Durchschnittsbürgers“ abweichen. Wenn Sie erst nach Mitternacht einschlafen können, ist das noch lange kein Alarmsignal. Kontraproduktiv wäre es, wenn Sie versuchen entgegen Ihres Müdigkeitsempfindens bereits um 22 Uhr zu Bett zu gehen.
  • Mittagsschläfe sollten möglichst vermieden werden oder wenigstens zur gleichen Zeit und zeitlich begrenzt sein. In diversen Studien zum Schlafverhalten wurde nachgewiesen, dass das Führen eines Schlaftagebuchs ebenfalls einen positiven Einfluss auf das Schlafverhalten hat und darüber hinaus die kognitive Leistungsfähigkeit der Betroffenen verbessern kann.
  • Achten Sie darauf, dass die Abendmahlzeit eher leicht verdauliche Lebensmittel umfasst, regelmäßige zu Bett geh Zeiten eingehalten und feste Schlafrituale eingeführt werden. Sollte es dennoch nicht mit dem Einschlafen funktionieren, ist es besser aufzustehen und sich anderweitig zu beschäftigen.

Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?

Schlafprobleme, die länger als einen Monat andauern und das Wohlbefinden negativ beeinflussen sind definitiv ein Anlass, den Hausarzt aufzusuchen. Dieser wird insbesondere nach Erkrankungen und/oder Medikamenten suchen, die Auswirkungen auf den Schlaf haben. Im Bedarfsfall kann an einen Schlafspezialisten überwiesen werden, dem zur weiteren Abklärung der Schlafstörung spezielle Untersuchungsmethoden zur Verfügung stehen.

Wo finde ich weitere Hilfe?

Auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin finden Sie eine Reihe von Selbsthilfegruppen, die einen Informationsaustausch mit Betroffenen ermöglichen.

Im Rahmen der sog. 24-Stunden Betreuung kann Senioren geholfen werden, den Tagesablauf besser zu strukturieren und schlechte Gewohnheiten, welche sich negativ auf das Schlafen auswirken, zu durchbrechen. Die Betreuungskraft wohnt bei den Senioren und unterstützt sie in ihren Bedürfnissen. So kann beispielsweise der Schlafrhythmus kontrolliert oder auch die Dauer des Mittagsschlafes reduziert werden. Tagsüber können Spaziergänge oder andere körperlichen oder geistigen Aktivitäten unternommen werden.

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